Logo: takte
Das Bärenreiter Magazin
  • Portrait
  • Musiktheater
  • Orchester
  • Zeitg. Musik
  • Gesamtausgaben
  • Publikationen
  • Termine
  • Kontakt

English switch to english

Georg Friedrich Händels „Fernando“ in Halle

Georg Friedrich Händel
Fernando, Re di Castiglia (Fragment). Hrsg. von Michael Pacholke (Hallische Händel-Ausgabe II/27.2)
Erstaufführung (konzertant) nach der Neuedition: 1.4.2020 London (London Handel Festival), Opera Settecento, Musikalische Leitung: Leo Duarte (auch 5.6.2020 Händel-Festspiele Halle)
Besetzung: Dionisio (Tenor), Isabella (Kontraalt), Alfonso (Kontraalt), Elvida (Sopran), Sancio (Kontraalt), Fernando (Kontraalt), Altomaro (Bass)
Orchester: Ob I, II, Cor I, II, Tr I, II, Vl I, II, III, Va, Kb, B.c. (Vc, Kb, Fag, Cemb)
Verlag: Bärenreiter, BA 10713, BA 10260, Aufführungsmaterial leihweise

Als Händel im Dezember 1731 nach Ezio mit der Komposition einer weiteren neuen Oper begann, wollte er zunächst das geografische und historische Milieu des Vorlagelibrettos Dionisio, Re di Portogallo (Florenz 1707, Antonio Salvi) beibehalten. Unter dem Titel Fernando, Re di Castiglia begann Händel, die Geschichte um einen Machtkampf zwischen König Dionisio und Königssohn Alfonso zu vertonen, in den der kastilische König Fernando eingreift. Die Handlung spielt in der früheren portugiesischen Hauptstadt Coimbra und deren Umgebung und kann aufgrund der Vermengung historischer und fiktiver Ereignisse und Personen nur grob in die Zeit um 1300 eingeordnet werden.

Damit hat Fernando, Re di Castiglia das „modernste“ Sujet aller Händel-Opern nach Tamerlano. Gerade diese Modernität, die Darstellung eines Vater-Sohn-Konfliktes im Herrschermilieu mit Parallelen zur englischen Situation in der Entstehungszeit der Oper, der Handlungsort im mit England traditionell verbündeten Portugal sowie die Konfliktlösung durch das Eingreifen eines Herrschers des mit England und Portugal ebenso traditionell verfeindeten Spanien, werden Händel und seinen unbekannten literarischen Mitarbeiter mitten im Kompositionsprozess bewogen haben, die Handlung in ein unverfängliches orientalisches Milieu zu verlegen. So wurde die Oper bis kurz vor dem Ende des zweiten Aktes als Fernando, Re di Castiglia komponiert, dann aber als Sosarme, Re di Media vollendet.

Fernando ist damit Fragment und Frühfassung zugleich. Der Herausgeber Michael Pacholke legte im Rahmen der Hallischen Händel-Ausgabe von Sosarme das Fragment Fernando in musikalisch und philologisch nachvollziehbarer und aufführbarer Form vor. Im Bärenreiter-Verlag erscheinen in Kürze leihweise Dirigierpartitur und Stimmen. Der käufliche Klavierauszug zu Sosarme enthält sämtliche Fernando-Anteile und komplettiert damit das Aufführungsmaterial.

Tobias Gebauer
(aus [t]akte 2/2019)

zurück

English switch to english

Gesamtausgaben

Liebe und Freiheit. Cavallis Oper „Scipione Affricano“ in einer neuen Edition
Reicher denn je. Rameaus „Zoroastre“ in der Fassung von 1756
Das Ende eines Fluches - Die Neuausgabe von Rameaus „Les Boréades“
„Gebet für die Heimat“ - Bohuslav Martinůs „Feldmesse“ im Urtext
„Leonora ossia L’amor conjugale“ von Ferdinando Paër
Weniger „Merveilleux“, mehr Erfolg – Rameaus „Dardanus“
Ein Heerführer zwischen zwei Frauen. Händels Oper „Alessandro“
Geläuterte Schönheit. Händels erstes Oratorium in der Hallischen Händel-Ausgabe
Die symphonischen Dichtungen von Camille Saint-Saëns
Sängerische Herausforderung damals wie heute. Glucks „Atto di Bauci e Filemone“
Arkadien atmet auf. Händels „Il pastor fido“ in der Hallischen Händel-Ausgabe
Meisterhafte Rollencharakterisierungen. Händels „Giulio Cesare“
Versöhnt: französischer und italienischer Stil. Rameaus „Les Paladins“
Tragikomischer Despot. Cavallis Oper „Il Xerse“ in neuer Edition
Dramatik und Leidenschaft. Christoph Willibald Glucks Oper „Antigono“
ImpressumDatenschutz