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Reiche Bühnenaktion und vielfältige Chor- und Tanzszenen - Telemanns Oper für Hamburg „Die wunderbare Beständigkeit der Liebe oder Orpheus“

Georg Philipp Telemanns Orpheus-Oper für das Gänsemarkttheater in Hamburg fällt in seiner Üppigkeit aus dem Gewohnten jener Zeit heraus. Leider ist die Quellenüberlieferung lückenhaft. Grundlage für wirkungsvolle Aufführungen ist der Band aus der Telemann-Auswahlausgabe bei Bärenreiter.
Unter Telemanns erhaltenen Hamburger Bühnenwerken kann „Die wunderbare Beständigkeit der Liebe oder Orpheus“ (TVWV 21:18) als das ungewöhnlichste, in seiner Überlieferung zugleich auch problematischste Werk gelten. Ungewöhnlich, ja für die gesamte Opernproduktion des Theaters am Gänsemarkt sogar singulär, ist die Verbindung von deutscher, italienischer und französischer Sprache im Libretto des Stückes, eigentümlich und erklärungsbedürftig die erste nachweisbare Aufführung der Oper als ein „Concert“ am 9. März 1726, das von der berühmten Sängerin Margaretha Susanna Kayser (1690–1775) veranstaltet wurde. Orpheus war ursprünglich als reguläre Repertoireoper konzipiert mit verschiedenen Bühnenbildern, reicher Bühnenaktion und vielfältigen Chor- und Tanzszenen; warum das Stück 1726 nur als Konzert aufgeführt wurde, ist unklar. Solche einmaligen Darbietungen stellten während der Fastenzeit, in der Opernaufführungen in Hamburg verboten waren, eine Möglichkeit dar, das Opernhaus trotz ruhenden Spielbetriebs gewinnbringend zu nutzen.

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Dramaturgisch und musikalisch großartig - Ein Gespräch mit René Jacobs über Telemanns Oper „Orpheus“

1994 debütierte René Jacobs an der Deutschen Staatsoper Berlin mit Telemanns „Orpheus“. 27 Jahre später kehrt der renommierte Dirigent zu diesem von ihm geliebten Werk zurück, dessen Einmaligkeit er hervorhebt. Inspiriert wurde er von Wolfgang Hirschmanns kritischer Neuedition, die 2011 innerhalb der Telemann-Werkausgabe erschien. Für die bevorstehende Serie konzertanter Aufführungen in europäischen Großstädten hat Bärenreiter nun das Aufführungsmaterial erstellt. Die fehlenden Teile dieser nicht ganz vollständig überlieferten Oper wurden von Jacobs kongenial ergänzt, u. a. mit der Ouvertüre aus Telemanns Oper „Miriways“ und Musik von Zeitgenossen wie Georg Caspar Schürmann und Maurice Green. Zu den Details seiner Aufführungsfassung äußert sich der Dirigent in einem Gespräch. Die Tournée mit ausgesuchten Gesangsinterpreten und dem belgischen Alte Musik-Ensemble B’Rock beginnt am 21. Oktober in Antwerpen (Concertgebouw) und endet am 30. des Monats in Barcelona (Gran Teatre del Liceu), am Tag des 75. Geburtstags von René Jacobs. Weitere Gastspielort sind Amsterdam (Concertgebouw) am 23., Köln (Philharmonie) am 25. und Tourcouing (Théâtre) am 28. Oktober.

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Allegorie mit Ballett - Jean-Philippe Rameaus „Les Fêtes d’Hébé oder Die Lyrischen Talente“

Das höfische Opéra-Ballett „Les Fêtes d'Hébé“ wurde im Mai 1739 in Paris an der Académie royale de musique uraufgeführt und war sofort überaus erfolgreich. Wahrscheinlich hatte Rameau mit einem solch durchschlagendem Erfolg für sein Werk gar nicht gerechnet, das er offenbar sehr schnell auf ein Libretto dilettierender Autoren komponiert hatte, die sich an der Opéra die gleiche Loge teilten: Antoine-César Gaultier de Montdorge und Louise-Angélique Rondin de La Tournerie. Die Idee, ein Libretto zu einem Ballett zu schreiben kam ihnen infolge der Aufführungen von Les Indes galantes im Jahr 1735. In diesem Jahr hatte Rameau seine Tragödie Samson nach einem Libretto von Voltaire wegen der Zensur nicht zur Aufführung bringen können, und so beschloss er, einen Großteil der Musik aus Samson in der Partitur von Les Fêtes d'Hébé wiederzuverwenden.

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Erotisch, mystisch, albtraumhaft - Jules Massenets Oper „Thaïs“ als kritische Erstausgabe

Am 10. Februar 2022 wird an der Scala, dem legendären italienischen Opernhaus, mit Jules Massenets „Thaïs“ ein Hauptwerk der französischen Oper des 19. Jahrhunderts aufgeführt, inszeniert von Starregisseur Olivier Py und dirigiert von Lorenzo Viotti, Chefdirigent an De Nationale Opera Amsterdam und einer der gefragtesten Dirigenten der jüngeren Generation. Die Hauptpartien sind mit Mariana Rebeca, Ludovic Tézier und Giovanni Sala luxuriös besetzt. Die Produktion profitiert von den Forschungsergebnissen des französischen Musikwissenschaftlers Fabien Guilloux, die in seiner kritischen Neuedition der Reihe „L‘Opéra français“ dokumentiert sind und nun erstmal für die Praxis ausgewertet werden können.

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„Singularity“ – Miroslav Srnkas Weltraumoper in München

Ein Blick in die nicht allzu ferne Zukunft: In ihrer neuen Oper „Singularity“ stellen der Komponist Miroslav Srnka und der Autor Tom Holloway Gedankenspiele über computerisierte Menschen, Updates, menschliche und technische Fehlfunktionen an. Ihre Oper ist ein rasantes Spiel mit Versatzstücken der Cyberwelt, sie verbindet die Vision mit einer Farce und einem Blick in menschliche Abgründe. Ausdrücklich für junge Stimmen geschrieben, entstand „Singularity“ eigens für das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper. Die Uraufführungsinszenierung (Premiere: 5.6.2021) verantwortet Nicolas Brieger, das Klangforum Wien wird dirigiert von Patrick Hahn. Die Produktion wird sowohl live gespielt als auch im Stream zu erleben sein. „Singularity“ ist nach „Make No Noise“ und  „South Pole“ die dritte Oper von Miroslav Srnka und Tom Holloway für die Bayerische Staatsoper.

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Charles Gounods „Faust“ in der Dialogfassung von 1859 an der Oper Köln

Nach der mit vielen Preisen ausgezeichneten CD-Ersteinspielung der von Paul Prévost edierten und rekonstruierten Dialogfassung von Gounods „Faust“ mit gesprochen Dialogen wird diese nun erstmals auf der Bühne zu erleben sein. Im Bühnenbild von Herbert Murauer hat der renommierte Regisseur Johannes Erath seine Inszenierung speziell für die von der Kölner Oper genutzte Spielstätte im Staatenhaus im kreativen Umgang mit den aktuell gültigen Abstandsregeln konzipiert. Sie verkörpert ebenso den Esprit der Opéra Comique wie die musikalische Interpretation durch GMD François-Xavier Roth, das Gürzenich Orchester und die weitgehend aus dem Ensemble der Oper Köln besetzten Gesangssolisten mit Anne-Catherine Gillet (Marguerite) als einzigem Gast. Besonders gespannt sein darf man auf den erst vor kurzem wiederentdeckten zweiten Teil von Fausts berühmter Arie „Salut! demeure chaste et pure“, der bei der Uraufführung am 19. März 1859 im Pariser Théâtre-Lyrique infolge eines kurzfristigen Sängerwechsels gestrichen wurde und in der Bärenreiter-Ausgabe exklusiv publiziert wird. Als junger Faust wird Young Woo Kim die Cavatine in ihrer zweiteiligen Originalfassung am 5. Juni 2021 zur späten Uraufführung bringen. Die Premiere und alle weiteren Vorstellungen werden sowohl live vor Publikum stattfinden als auch von der Oper Köln als Streaming nach dem pay as you wish-Modell angeboten.

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Le retour à la vie – Sommerfestspiele 2021

Rückkehr ins Leben lautet das beziehungsreiche Motto des diesjährigen Festival Berlioz in dessen Geburtsort La Côte-Saint-André, bei dem sich in der 2. Augusthälfte führende Berlioz-Interpreten wie Sir John Eliot Gardiner, Francois-Xavier Roth, Jérémy Rhorer, John Nelson und Valery Gergiev Schlüsselwerken des Komponisten widmen werden, darunter „Les Troyens à Carthage“, „La Damnation de Faust“, „L’Enfance du Christ“, Requiem, „Symphonie fantastique“ und „Lelio ou Le retour à la vie“ sowie „Les nuits d’été“. Dass nach langer Zeit der Stille endlich wieder Musik erklingen kann, ist auch für die traditionellen Sommerfestspiele in Aix-en-Provence, Glyndebourne, München, Salzburg und Luzern, um nur die prominentesten zu nennen, ein Grund mehr zum Feiern. Bärenreiter ist mit seinen kritischen Neueditionen und Aufführungsmaterialen barocker und klassisch-romantischer Opern vielfach vertreten, darüber hinaus mit Erstaufführungen neuer Konzertwerke von Beat Furrer und Miroslav Srnka. Die Termine sollten sicherheitshalber beim jeweiligen Veranstalter verifiziert werden.

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Musiktheater

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Erobereroper - Gaspare Spontinis „Fernand Cortez“
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Klein ganz groß. Katalog mit Bühnenwerken in kleiner Besetzung
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