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Detailgenau: Saint-Saëns’ „Carnaval des animaux“

Camille Saint-Saëns
Le Carnaval des animaux
Hrsg. von Sabina Teller Ratner. Urtext-Edition auf Basis der Saint-Saëns-Werkausgabe „Œuvres instrumentales complètes“. Bärenreiter-Verlag 2024. BA10965. Partitur und Stimmen käuflich.

Der Löwe im Karneval der Tiere. Foto (Alex Rix) von einem Projekt an der Grundschule Mechernich (2019/2021)

Der Löwe im Karneval der Tiere. Foto (Alex Rix) von einem Projekt an der Grundschule Mechernich (2019/2021)Camille Saint-Saëns wusste wohl, weshalb er die Veröffentlichung seines „Carnaval des animaux“ zu seinen Lebzeiten untersagt hatte. Schon die Pariser Uraufführung der „großen zoologischen Fantasie“ am 9. März 1886 war ein solcher Erfolg gewesen, dass er allen Grund zur Sorge hatte, das Publikum könnte sein Œuvre allein am „Carnaval“ messen und darüber seine ernsthafteren Werke vernachlässigen. Nach einem knappen Dutzend weiterer Konzerte reichte es dem Komponisten: „Was den ,Carnaval des animaux‘ betrifft, so will ich keine weiteren Aufführungen“, erklärte er seinem Verleger Durand am 24. Dezember 1907 „– es sei denn, Sie würden ihn herausbringen: dann mag ihn spielen, wer will. Sollten Sie ihn allerdings herausbringen, würde Sie das zehntausend Francs kosten.“

Tatsächlich erschien das Werk im März 1922 – drei Monate nach seinem Tod – im Druck, und allein im ersten Jahr seines Erscheinens wurde es in Paris, Amsterdam, London, Chicago, New York und Boston gespielt.

„Le Carnaval des animaux“ ist Saint-Saëns‘ berühmtestes Werk geworden, das zahllose Male zitiert, arrangiert und transkribiert wurde – zu allen möglichen Gelegenheiten, in den verschiedensten Kontexten und mit den unterschiedlichsten Textbeigaben. Das „Aquarium“ hat zudem noch eine besondere Popularität erlangt, indem es beim Filmfestival von Cannes vor jedem Film gespielt wird.
Die historisch-kritische Ausgabe von Sabina Teller Ratner (Bärenreiter, BA 10965, Partitur und Stimmen käuflich) ist die Krönung eines Lebenswerks: Die kanadische „Doyenne“ der Saint-Saëns-Forschung, der u. a. die beiden ersten Bände des thematischen Werkverzeichnisses zu verdanken sind, hat alle verfügbaren Quellen ausgewertet und manches Detail korrigiert und ergänzt, das in anderen Editionen fehlt. Vor allem die Dynamik (und die Klangbalance, die sich daraus ergibt) folgt hier erstmals genau den Vorstellungen des Komponisten. Nach der Veröffentlichung in den Œuvres instrumentales complètes (BA10302-01) erscheint es nun als praktische Ausgabe.

Michael Stegemann
(aus [t]akte 1/2024)

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