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Gold, Silber, Purpur. Der Abschluss von Matthias Pintschers Hohelied-Zyklus

Matthias Pintscher
Shirim for baritone, chorus and orchestra
Erstaufführung des Gesamtzyklus: 7.2.2020 München (musica viva), Georg Nigl (Bariton), Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks,
Leitung: Matthias Pintscher
Verlag: Bärenreiter, BA 11185, Aufführungsmaterial leihweise – (Foto: Franck Ferville)

„Pracht“ könnte über Matthias Pintschers letzter Komposition zum „Shirim“-Zyklus stehen, der nun vollständig uraufgeführt wird.

Als vierten Teil und Abschluss seines Shirim-Zyklus komponiert Matthias Pintscher das 3. Kapitel des Hohelieds für Bariton, Chor und Orchester. Von der Pracht, dem Auftritt des Königs Salomon selber ist darin die Rede, von der Kostbarkeit der Schätze und Gewänder, den goldschimmernden Waffen seines Begleitzuges: „Der König Salomo ließ sich eine Sänfte machen aus Holz vom Libanon. Ihre Säulen machte er aus Silber, die Decke aus Gold, der Sitz purpurn; das Innere geziert mit Edelsteinen. Ihr Töchter Jerusalems, kommt heraus und seht …“

Charakteristisch für das dritte Kapitel des Shir-ha-shirim ist seine Kontemplation. Matthias Pintscher: „Es ist überwiegend eine Zustandsbeschreibung. Die Handlung ist weniger aktiv als in den anderen sechs Teilen des Hohelieds. Es geht mir hier um das Erspüren eines Zustands, der etwas sehr Archaisches hat: Das Klingen der Schwerter, das Metallische ist prägend, die Beschreibung der Geräusche, Farben, Gerüche.“
Über zehn Jahre hinweg hat Pintscher die Teile des Zyklus komponiert, beginnend 2008 mit dem fünften Gesang in she-cholat ahava ani (Wie liebeskrank ich bin) für gemischten Chor a cappella, es folgten 2011 der zweite Gesang in songs from Solomon’s Garden und 2017 der dritte Teil von Shirim, jeweils für Bariton und Orchester. Bei der Gesamtaufführung bei musica viva München werden nun alle vier Teile erklingen.

Die Dichtungen sind geprägt von ihrer schwebenden Vielstimmigkeit, die mehrere Sprecher vereint. Dieses Prinzip wird in Shirim IV in größte Dimensionen geführt. Das Dialogische wird geweitet in einen Austausch von drei Stimmen – Bariton, Chor und Orchester. „Im Verlauf des Stücks wird der Satz zunächst immer dichter, konzentrierter und vereinfacht sich immer mehr, bis sich dann die Tore zum Schluss öffnen. Das Stichwort ‚Pracht‘ ist ganz wichtig. Der gesamte Zyklus ist geprägt durch ein Kreisen ganz vieler Elemente, die in sich sehr zusammenhängend sind – der Harmonien, der Orchestrierung, der Gesten. Hier in diesem Satz ist vor allem das metallische Repertoire ausgeweitet, was sich auch schon in meinem Klavierkonzert NUR angekündigt hatte.“

Marie Luise Maintz
(aus [t]akte 2/2019)

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