Zwerg Nase und Die drei kleinen Schweinchen: Der erfolgreiche Komponist Andreas N. Tarkmann hat gleich zwei neue Orchesterkompositionen für junges Publikum geschrieben.
Zwerg Nase
Als Geschichte für ein Orchestermärchen in sinfonischer Besetzung wählte Andreas N. Tarkmann Zwerg Nase von Wilhelm Hauff. Der Auftraggeber – die Duisburger Philharmoniker – wünschten sich ein Werk, das für ein junges Publikum die ganze klangliche Bandbreite an orchestral-instrumentalen Farben hörbar werden lässt. So wird in dem brillant orchestrierten Werk die Geschichte vom armen, aber fröhlichen Schusterjungen Jakob erzählt, der von einer bösen Kräuterfee in einen hässlichen Zwerg mit einer Riesennase verwandelt wird. Allerdings verleiht der böse Feenzauber Zwerg Nase überragende Fähigkeiten als Meisterkoch, die ihn sehr berühmt machen. Als er als Leibkoch des Herzogs auf eine ebenfalls verzauberte Gans trifft, überschlagen sich die Ereignisse und Zwerg Nase kann den Fluch der Kräuterfee lösen und seine normale Gestalt wiedererlangen.
Zu den spannenden Abenteuern des Zwergs hat Andreas N. Tarkmann eine feinsinnige, atmosphärisch dichte, dabei klangprächtige Orchestermusik komponiert, die am 14. Dezember 2016 durch die Duisburger Philharmoniker unter Leitung von Christoph Breidler mit Bernd Kuschmann als Erzähler uraufgeführt wurde. Die begeisterte Resonanz bei Publikum und Orchester hatte dann auch gleich eine CD-Produktion für das Label Coviello zur Folge (Erscheinungstermin: Dezember 2017). Als Orchestermärchen hat Zwerg Nase eine Spieldauer von 45 Minuten und ist für Kinder ab sieben Jahren geeignet.
Die drei kleinen Schweinchen
Für Kinder schon ab 4 Jahren sind Die drei kleinen Schweinchen komponiert. Es entstand im Auftrag des Staatstheaters Darmstadt und wurde dort am 14. Juni 2016 im Rahmen der „Teddybärenkonzerte“ uraufgeführt (Musikalische Leitung: Elena Beer, Erzähler: Katharina Susewind). Jörg Schade hat nach dem englischen Märchen von den drei kleinen Schweinchen eine witzig-spannende, ganz auf die kleinen Konzertbesucher zugeschnittene Textfassung geschrieben, die Andreas N. Tarkmann sehr wirkungsvoll vertonte.
Erzählt wird von den Schweinegeschwistern Porky, Rosa und Rüssel, die jeder für sich in einem Stroh-, Holz- und Steinhaus wohnen. Sie werden von einem alten, schon etwas müden Wolf bedroht, der ihre Häuser einfach umpustet, bis er bei Rüssels Steinhaus damit keinen Erfolg hat. Mit einer List locken die kleinen, aber tapferen Schweinchen den Wolf in eine Falle …
Im Gegensatz zu Zwerg Nase ist die Partitur zu Die drei kleinen Schweinchen viel schlanker instrumentiert: Jeweils ein Holzblasinstrument ist den drei Schweinen zugeordnet (Porky = Querflöte, Rosa = Oboe, Rüssel = Klarinette), als einziges Blechblasinstrument stellt eine Posaune den Wolf dar. Für die Streicherpartien reicht eine kleine Kammerbesetzung aus, wobei es auch möglich ist, diese rein solistisch zu besetzen, so dass sich das Werk auch für Aufführungen durch Kammerensembles in kleineren Räumen (Probebühnen, Foyers, Kammermusiksäle) eignet.
Wie bei vielen Tarkmann-Kompositionen für Kinder, gibt es auch bei Die drei kleinen Schweinchen die Möglichkeit, Kinder aktiv an dem Konzert teilnehmen zu lassen. So erklingt das Kinderlied „Wer will fleißige Handwerker sehn“, wenn die Schweinchen ihre Häuser aus Stroh, Holz und Stein bauen. Es kann zum Konzertabschluss von den Kindern im Publikum zusammen mit dem Orchester gesungen werden. Die Noten und der passende Liedtext können zu Vorbereitungszwecken über das Internet zur Verfügung gestellt werden.
Franz-Georg Stähling
(aus [t]akte 2/2017)