Malte Krasting: Mozart. Così fan tutte. Opernführer kompakt. Bärenreiter-Verlag / Henschel-Verlag 2013. 136 Seiten. € 14,95.
Wolfgang Amadeus Mozart und Lorenzo Da Ponte haben in ihrer dritten und letzten Zusammenarbeit einen ebenso komischen wie bitteren musikalischen Kommentar zur Aufklärung ihrer Zeit geschaffen. Malte Krasting, erfahrener Musiktheaterdramaturg, stellt in diesem kompakte Opernführer Inhalt, Musik und Hintergrund von „Così“ vor und zeigt, dass es sich bei dieser Meisteroper um ein weit komplexeres Werk als nur um eine Verwechslungskomödie handelt.
Christoph Wolff: „Vor der Pforte meines Glückes“. Mozart im Dienst des Kaisers (1788–1791). Aus dem Amerikanischen von Matthias Müller. Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2013. 227 Seiten. € 29,95.
Christoph Wolff nimmt Mozarts Wiener Jahre ohne Fixierung auf das abrupte Ende in den Blick und gewinnt so eine neue und schlüssige Interpretation von Leben und Werk, zeigt Merkmale eines „imperialen Stils“ auf. Beginnend mit den drei großen Sinfonien des Sommers 1788 untersucht er Kompositionen aller wesentlichen Gattungen, vollendete Werke ebenso wie viele Fragmente, die neue Ansätze markierten.
Riccardo Muti: Mein Verdi. Hrsg. von Armando Torno. Aus dem Italienischen von Michael Horst. Bärenreiter-Verlag / Henschel-Verlag 2013. 158 Seiten € 19,95. Zum 200. Geburtstag Giuseppe Verdis (1813–1901) widmet ihm sein Landsmann, der weltweit gefeierte neapolitanische Dirigent Riccardo Muti, eine leidenschaftliche Hommage. Doch sein Buch ist mehr als „nur“ eine Liebeserklärung: Muti macht Verdi für uns lebendig, indem er uns an seiner Annäherung an ihn teilhaben lässt. Mutis Antworten auf viele Fragen sind ebenso spannend zu lesen wie die Schilderung von persönlichen Erfahrungen, die der Maestro im Laufe seiner langen Karriere bei der Beschäftigung mit Verdis Werk gemacht hat.
Verdi-Handbuch. Hrsg. von Anselm Gerhard, Uwe Schweikert. 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2013. 757 Seiten. € 69,95. Don Carlos, Otello, Falstaff …: Das Handbuch, dessen erste Auflage 2001 zum 100. Todestag des Maestro erschienen war, ist anlässlich des 200. Geburtstages am 9. Oktober in einer stark überarbeiteten Auflage mit zahlreichen neu verfassten Beiträgen und zusätzlichen Kapiteln zu Kompositionstechnik, Verdi-Renaissance nach 1918, Verdi-Dirigenten und vielem mehr herausgekommen.
Jean-Michel Nectoux: Fauré. Seine Musik. Sein Leben. „Die Stimmen des Clair-obscur“. Aus dem Französischen von Norbert Kautschitz. Bärenreiter-Verlag 2013. 644 Seiten. € 49,95.
1991 setzte die englische Erstausgabe der Fauré-Biografie des französischen Musikwissenschaftlers Jean-Michel Nectoux eine Neuentdeckung Gabriel Faurés in Gang und sicherte ihm damit den Platz in der Musikgeschichte zu, der ihm gebührt. Seine Biografie gilt nach wie vor als das zentrale Grundlagenwerk zu Fauré. Nun ist sie, basierend auf der französischen Neuausgabe von 2008, in deutscher Sprache erschienen. Nectoux nähert sich dem kompositorischen Œuvre Faurés unter biografischen, historischen, analytischen und ästhetischen Gesichtspunkten. Dabei zeigt sich, dass Leben und Werk des Komponisten untrennbar miteinander verbunden sind. Berichte von Zeitzeugen und Briefe fließen in die Darstellung ein und lassen ein lebendiges Bild des Komponisten und seines Werks entstehen.
Richard Strauss-Handbuch. Hrsg. von Walter Werbeck. Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2013. ca. 600 Seiten. ca. € 79,95. (erscheint im Februar 2014)
Dieses Handbuch bietet für das Jubiläumsjahr 2014 ein differenziertes Bild des Komponisten, macht mit den aktuellen Trends der Forschung bekannt und lädt dazu ein, nicht nur den populären Strauss, sondern auch den Komponisten von Liedern, Kammer- und Chormusik kennenzulernen.
Corinna Herr: Gesang gegen die ,Ordnung der Natur‘? Kastraten und Falsettisten in der Musikgeschichte. Mit einem Geleitwort von Kai Wessel. Bärenreiter-Verlag 2013. 556 Seiten. € 49,95.
Das Buch beschreibt das Phänomen „hoch singender Männer“ in den Bereichen Kirchenmusik, Oper und Popmusik, im Kontext der nationalen Diskurse und der Gattungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Die Thematik ist durch die Diskussionen der Gender Studies zudem von kulturwissenschaftlichem und gesellschaftspolitischem Interesse. Die Studie richtet sich an alle, die sich für Kunstgesang interessieren, wie auch an Sängerinnen und Sänger, die genauere Einblicke in die historische Aufführungspraxis erhalten wollen. Diese Einblicke stützen sich sowohl auf die Analyse von wichtigen Kastratenarien und -partien als auch auf zeitgenössische Gesangstraktate.
Wolfgang Hattinger: Der Dirigent. Macht – Mythos – Merkwürdigkeiten. Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2013. 320 Seiten. € 29,95.*
Dirigieren ist mehr als das bloße Koordinieren von Musikern. Was darüber hinaus auf das künstlerische Ergebnis einwirkt, ist nur selten Thema von Lehrbüchern und des Unterrichts. Das Buch schildert diese „weichen“ Aspekte des Dirigierens, mit denen jeder Künstler im Laufe seines Berufslebens in Berührung kommt. Dargestellt und hinterfragt werden die vielfältigen und weit über das rein Musikalische hinausgehenden Vermittlungsebenen zwischen Dirigent und Publikum, dem Orchester, den Medien, der Ästhetik, der Partitur und der Spiritualität.
Der Countertenor Jochen Kowalski. Gespräche mit Susanne Stähr. Bärenreiter-Verlag / Henschel-Verlag 2013. 192 Seiten. € 24,95.
Jochen Kowalski feierte 2012 sein 30-jähriges Bühnenjubiläum. Vor allem seine Händel-Interpretationen machten ihn nach der Wende schließlich weltberühmt, aber auch Gluck, Monteverdi, Mozart und Britten zählten zum Repertoire des Sängers, der seit Ende der 1980er Jahre auch als Liedsänger auftrat. In diesem Buch erzählt Jochen Kowalski der Musikautorin Susanne Stähr seine bewegte Geschichte: ehrlich, offen und mit erfrischendem Humor.