Ein Auftragswerk des Concertgebouw Amsterdam und des Kölner Festivals „Acht Brücken“ gewährt einen Blick in die Welt des ganz „Anderen“: In Beat Furrers „VI Gesängen für Vokalensemble und Orchester“ nach Texten der argentinischen Schriftstellerin Sara Gallardo spricht einer, der am Scheideweg steht, der von einem geheimen Leben der Dinge weiß. Seine Gesänge sind Beschwörungen, sie rufen die verschiedenen Hölzer an, die Tiere, die Boten „desjenigen, der nur ist, der nie geboren wurde und nie sterben wird“. Die Anrufungen artikulieren sich in einem vielgestaltigen Total aus dem Orchester und den zwölf Stimmen des Vokalensembles. Die großformatige Komposition Beat Furrers realisiert diesen Kosmos in einer vielstimmigen Sinnlichkeit. Unter Leitung von David Robertson gestalten das Vokalensemble Cantando Admont und das Concertgebouw Orkest die Uraufführung am 6. Mai 2022 in Amsterdam und die deutsche Erstaufführung am 7. Mai in der Kölner Philharmonie. Am 8. Mai ist bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik eine weitere Uraufführung eines Werks für Saxophon, Klavier und Schlagzeug für das Trio Accanto zu erleben.
(Foto: Manu Theobald)