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Weite Perspektive. Matthias Pintschers „NUR“ für Klavier und Ensemble

Matthias Pintscher: NUR for Piano and Ensemble.

Uraufführung: 20.1.2019 Berlin (Boulez-Saal),

Daniel Barenboim (Klavier), Barenboim-Said-

Akademie, Leitung: Matthias Pintscher

Besetzung: 2 (1. auch Picc, 2. auch BFl), 0,2 (2. auch BKlar), BKlar, 1 (auch Kfag) – 2,2,0,0 – Schlg (3) – Celesta, Hfe – Klavier Solo – Str (1,1,2,2,1)

Verlag: Bärenreiter, BA 11170, Aufführungsmaterial leihweise

Kontraste zwischen dem metallischen Klang des Klaviers und dem Ensemble bestimmen Matthias Pintschers Werk für die Barenboim-Said-Akademie und ihren Gründer.

„NUR“ bedeutet Feuer, in der arabischen wie in der hebräischen Sprache. Matthias Pintschers neues Werk für Klavier und Ensemble ist sein erstes überhaupt für diese Besetzung, komponiert für Daniel Barenboim und die Barenboim-Said-Akademie, und es verdankt sich der Initiative dieser ganz besonderen Interpreten. „Ich habe ganz neu über diese Besetzung nachgedacht, als ich von Daniel Barenboim gebeten wurde, für dieses besondere ‚west-östliche‘ Orchester und ihn zu schreiben. Das Soloinstrument und das Ensemble sind Partner, es gibt nicht ein Konzertieren im üblichen Sinne, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe, ein echtes dialogisches Musizieren.“

In der Orchestrierung stehen dem metallischen Klang des Klaviers die Ensemblestimmen in tiefer Klanglichkeit gegenüber, das vielgestaltige Gegenüber verlängert den Klang wie Aliquotstimmen ins Dunkle. Anders als im Solostück „Whirling tissue of light“, wo es um die klirrende Brillanz des Klaviers geht, wird hier ein weiches, fließendes Klangbild entwickelt. Im ersten der drei Sätze baut sich das Geschehen allmählich aus der Leichtigkeit eines Impromptus auf. Aus der leisen Gelassenheit lädt es sich nach und nach auf, kulminiert jedoch erst im dritten Satz in einer harten, metallischen Rhythmik. Als eine Zäsur steht in der Mitte die Kontemplation, „wo die Asche spricht, was bleibt nach dem Feuer, in feinen zarten, isolierten Punkten. Die Musik geht dorthin zurück, wo die Stille das eigentliche Ereignis ist“, so der Komponist. Das Feuer handelt vom Wechsel der Aggregatzustände, von der Verwandlung. Hier öffnet die besondere fließende Qualität den Blick in den Horizont, eine ferne Perspektive.

Marie Luise Maintz
(aus [t]akte 2/2018)

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