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Deutsche Erstaufführung von Torsten Raschs „Die Herzogin von Malfi“

Bild:
The Duchess of Malfi: Szenenfoto von der Uraufführung 2010 in London
(Foto: Stephen Cummiskey)

Torsten Rasch
Die Herzogin von Malfi
Libretto von Ian Burton
Deutsche Erstaufführung: 23.3.2013 Theater
Chemnitz, Musikal. Leitung: Frank Beermann,
Inszenierung; Dietrich Hilsdorf

Verlag: Faber Music
Aufführungsmaterial: Bärenreiter • Alkor

[10.10.2012] Vor drei Jahren hob sich für Torsten Raschs The Duchess of Malfi in London erstmals der Vorhang. Im März steht die deutsche Erstaufführung in Chemnitz an.

Als Torsten Raschs Oper The Duchess of Malfi 2010 von der English National Opera und der innovativen Theaterkompagnie „Punchdrunk“ uraufgeführt wurde, waren die Karten innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Die Kritiken jubelten: „electrifying“, „glorious“, „a candidate for a six-star review“ etc. Nun hat das deutsche Opernpublikum Gelegenheit, dieses außergewöhnliche Werk kennenzulernen. Am 23. März 2013 hat Raschs Herzogin von Malfi am Opernhaus Chemnitz Premiere (Musikalische Leitung: Frank Beermann, Inszenierung: Dietrich Hilsdorf).

Die Oper basiert auf dem Schauspiel The Duchess of Malfi von John Webster. Die tragische, blutgetränkte Geschichte spielt im 15. Jahrhundert in Amalfi. Die junge verwitwete Herzogin verliebt sich in ihren Haushofmeister und heiratet ihn. Beide legen alles daran, ihre Beziehung geheim zu halten, besonders ihren beiden Brüdern gegenüber, die eine neue Heirat der Witwe verhindern wollen. Bald schöpfen die Brüder Verdacht und tun alles, um die Familienehre wiederherzustellen.

Raschs dunkle, gehaltvolle Musik spiegelt das grausame Geschehen auf vollkommene Weise wider. Er verwendet ein großes Orchester und fünf Sänger einschließlich der Herzogin, die in Chemnitz von Tiina Penttinen gesungen wird. Den Ferdinand gibt der Countertenor Hagen Matzeit. In der deutschen Erstaufführung, bei der erstmals die überarbeitete, vollständige Fassung gespielt und gesungen wird, führt Dietrich Hilsdorf Regie.

Der Komponist erläutert:

„Die Absicht der ursprünglichen Fassung für ,Punchdrunk‘, die in verschiedenen Räumen eines Lagerhauses aufgeführt wurde, war es, eine Oper zu schaffen, die Freiheit bot, auf besondere Weise Ideen zu realisieren. Dennoch dachte ich The Duchess of Malfi von Anfang als eine Oper, die auf einer ganz normalen Bühne mit einem Orchester im Graben aufgeführt werden kann. Die Kompromisse, die ich für die erste Produktion machen musste, bezogen sich hauptsächlich auf die Orchestrierung, die es ermöglichen sollte, jede Szene in einer spezifischen und einzigartigen Farbe zu zeichnen. Deshalb ließ ich für die neue vollständige Oper die Orchestrierung in den meisten Teilen intakt und fügte das ursprüngliche Ende hinzu, das in London aus technischen Gründen nicht verwirklicht werden konnte.“

Frank Beermann wird die Robert Schumann Philharmonie in der Chemnitzer Inszenierung leiten. Dieses Orchester wird am 17. und 18. April 2013 auch Raschs Suite Das Haus der Temperamente uraufführen. Sie beruht auf John Websters Idee, die Charaktere der vier Hauptpersonen entsprechend den vier Temperamenten zu gestalten (Herzogin: Sanguinikerin, Ferdinand: Choleriker, Bosola: Melancholiker, der Kardinal: Phlegmatiker). Die Suite hat eine Einleitung und vier Sätze, die jeweils eine Person aus der Oper darstellen.

Vier Szenen wurden für Countertenor und Klavier bearbeitet. Die Auszüge erforschen unter dem Titel Ferdinand Dreams … die Seele Ferdinands, des kompliziertesten und psychotischsten Charakters. In diesen Liedern hat Rasch teils neue Stücke komponiert, teils Passagen aus den Szenen Ferdinands zusammengestellt, die eine hohe emotionale Vielfalt aufweisen: „Das Ergebnis“, sagt Rasch, „ist das Gefühl, von einem Extrem ins andere zu springen, so wie eine Person wie Ferdinand es in seinen Träume erleben mag.“
Die Lieder sind dem Countertenor Andrew Watts gewidmet, der die Rolle des Ferdinand in London sang und den Zyklus zusammen mit dem Pianisten Volker Krafft am 24. Oktober 2012 in Wien uraufführen wird.

Sonia Stevenson
(Übersetzung: Johannes Mundry)

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