Wo kein Beethoven drin ist, schaut doch einer heraus: Das Kölner „non bhtvn-Projekt“ veranstaltet ein Jubiläumsprogramm ohne den Jubilar, und trotzdem ist er präsent. Philipp Maintz‘ Kommentar zu seiner Auftragskomposition red china green house legt dies nahe: „Es gibt eine Vielzahl von beethovenschen Konversationsheften, in die seine Gesprächspartner dem tauben Komponisten zumindest ihren Teil der Unterhaltung notiert haben. Auch solche Bemerkungen wie ‚für einen Ausschweifer ist jeder Ort der gefährlichste‘ … Was dem wohl vorausgegangen sein mag? Wie war die Stimmung danach? Ich bin sicher, luzide und heiter … Ähnlich wie das Gemälde ‚red china green house‘ von Robert Rauschenberg, dessen Stimmung, Bewegung und Titel ich mir ausgeliehen habe, um ein Bild von der Launigkeit jenes Gesprächs zu bekommen, bei dem dieser fragliche Eintrag gemacht wurde: hell, licht, sommerlich – und ein bisschen verschmitzt lächelnd.“ Im Format der Beethoven-Zeit ist auch die Besetzung mit einer doppelten Bläserbesetzung und kleinem Streicherapparat gehalten, die Klangfarben der Holzbläser allerdings sind von heute.
Marie Luise Maintz
(aus [t]akte 1/2020)