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Surrealistisch und bizarr. Francisco Coll – eine neue kompositorische Stimme

Verlag der Werke Francisco Colls: Faber Music · www.fabermusic.com
Vertrieb: Bärenreiter · Alkor

Liquid Symmetries

Nach der US-Premiere beim Aspen Festival 2015 wurde Francisco Colls (* 1985) lebhaftes und bruchstückhaft wirkendes Werk Liquid Symmetries für 15 Musiker nun erstmals in England aufgeführt. Bei der Uraufführung im Juni 2016 in der ehemaligen Kirche St. John’s am Smith Square in London dirigierte Martyn Brabbins die London Sinfonietta.

Während die instrumentale Besetzung des 13 Minuten langen Stücks an die der Kammersinfonie von Colls Mentor Thomas Adès angelehnt ist, ist die Klangwelt des Stückes doch wesentlich schärfer. Einige virtuose Solopassagen winden sich durch den musikalischen Klangteppich – besonders bemerkenswert ist das nervöse schwirrende Solo der gestopften Trompete, ergänzt durch wiederkehrende, wie gemurmelt wirkende Einwürfe der Bratsche. Surrealistische Gegenüberstellungen sind reichlich vorhanden, besonders im letzten Satz, der durch seine ungewöhnlichen, wie ausgehöhlt wirkenden Passagen in parallelen Nonen besticht. Ebenso erzeugt die alleinstehende, leicht skurrile Kuhglocke einen eigentümlich schillernden Ausklang.

„A dark, brilliantly inventive evocation of the anxieties of living in the modern age… The piece began as if fired from a gun, the bass and muted trumpet sprinting with jazz-like haste… Coll’s piece showed a young man troubled by the world.” (The Telegraph 2.6.2016)

„Music that seems to be crammed with ideas, which tumble over each other in a constant state of flux, sometimes bewildering but fabulously vivid.“
(The Guardian 3.6.2016)


„Café Kafka“ in Valencia

Nach der erfolgreichen Premiere 2014, als die Sunday Times die „beeindruckende kompositorische Sicherheit“ lobte, feierte Colls 45-minütige Kammeroper nun im Mai ihre Spanienpremiere im Palau de Les Arts in Valencia. Inspiriert von der surrealen Imaginationskraft Kafkas, ist diese Oper ein explosives Meisterwerk. Von Meredith Oakes ausdrucksstarkem, klug aufgebautem Libretto ausgehend, stellt die umwerfende Musik jede Nuance des bizarren, komödiantischen, ironischen und trotzdem tiefgreifenden Stücks heraus.

„Die Musik transportiert eine fesselnde Einsamkeit, Verworrenheit und Ruhelosigkeit … Coll ist gut darin, bestimmte Stimmungen und Situationen zu erzeugen, aber das Beste an seiner Musik ist vielleicht ihre Transparenz. Sowohl der Text, als auch die Musik für das Ensemble passen perfekt zueinander, so dass sie ein helles und klares Zusammenspiel ergeben – eine nicht sehr verbreitete Fähigkeit bei einem so jungen Komponisten.“ /Cultur Plaza 23.5.2016)

Colls nächstes Vokalwerk, Ceci n’est pas un Concerto, ist eine Tragikomödie für Sopran und ein Ensemble von 15 Spielern. Es wird mit Elizabeth Atheton, Thomas Adès und der Birmingham Contemporary Music Group im Dezember erstmals aufgeführt.


Chanson et Bagatelle für Posaune und Klavier

Für den BBC New Generation Artist Peter Moore komponierte Coll ein achtminütiges Stück. Moore, zweiter Posaunist des London Symphony Orchestra, wird das Werk zusammen mit dem Pianisten Richard Uttley im November erstmals aufführen. Das Stück, Chanson et Bagatelle genannt, wurde gemeinsam von BBC Radio 3 und der Royal Philharmonic Society in Auftrag gegeben.


Mural

Die Erwartungen an Mural, ein 25-minütiges Orchesterwerk, das die Saison der Luxemburger Philharmonie im September eröffnen wird, werden immer größer. Das fünfsätzige Werk, das von Gustavo Gimeno dirigiert wird, wurde unter anderem vom National Youth Orchestra of Great Britain in Auftrag gegeben und brauchte zwei Jahre bis zur Fertigstellung. Das Orchester wird im nächsten Jahr mit dem Werk auf Tournee gehen. Die Kräfte der Musik sind enorm und es wird faszinierend sein, Colls elektrisierende musikalische Persönlichkeit entfesselt auf solch einem ambitionierten Tableau zu erleben. Der Ausgangspunkt für dieses Stück war Claudio Abbado, der 2013 in Luzern Bruckners 9. Sinfonie dirigierte. „Dies gab mir den Anstoß“, sagt Coll, „direkt danach bin ich schnell nach Hause geeilt und habe die Töne, mit denen das Stück beginnt, geschrieben. Normalerweise komponiere ich nie ein Stück vom Anfang bis zum Ende, aber die ersten Akkorde von Mural sind die Akkorde, die ich an diesem Tag geschrieben habe.“   

FM
(aus [t]akte 2/2016)

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