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Matthias Pintschers „idyll for orchestra“ in Schottland

(Photo: Franck Ferville)

Matthias Pintscher
idyll for orchestra
Uraufführung: 9./10./12.10.2014 Cleveland (Severance Hall), The Cleveland Orchestra, Leitung: Franz Welser-Möst; Deutsche Erstaufführung: 30./31.10.2014 München, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Leitung: Franz
Welser-Möst
Orchester: 4 (2. AFl, 3. Picc), 2, Eh, 2, BKlar, KbKlar, 2, Kfag – 4,3,3,1 – 2 Hfe, Klav, Cel – Schlg (5) – Str
Verlag: Bärenreiter

Matthias Pintscher – aktuell

Für das Cleveland Orchestra hat Matthias Pintscher idyll for orchestra, ein neues Orchesterstück, komponiert. Der Komponist lässt eine Musik von großer Helligkeit und Leichtigkeit entstehen.

Ein Idyll, ein helles, lichtes Bild von einem Sehnsuchtsort, hat Matthias Pintscher für das Cleveland Orchestra komponiert. Eine Komposition, die sich Raum und Zeit nimmt, um Musik schwingen zu lassen. „Es geht in dem Stück um das Atmen von Resonanzen, um das Verklingen – mit der ganzen Sehnsucht, die damit verbunden ist. Jeder Ton stirbt, weil er an den Atem gebunden ist, und dann muss man neu einatmen. Das ist das Thema dieses Stücks.“ Die Komposition ist eine Art „Tombeau“ für eine kürzlich verstorbene Mentorin und Freundin. In seinem Orchesterwerk baut Matthias Pintscher einen „Altar“ um eine Klavierkomposition herum, die er 2004 zu deren 80. Geburtstag komponiert hat: on a clear day zeichnet mit fragilen, filigranen Zeichen horizontale Achsen um einen zentralen Ton, das Es. Dieser Horizont, eine zeichnerische Perspektive, die aus Intervallen, Harmonien und auch der klanglichen Aura des gläsernen Klavierklangs entsteht, „ist der Ursprung für einen viel größeren orchestralen Raum, den ich um dieses Klavierstück gebaut habe“, so Matthias Pintscher, „das heißt, das Orchester beschreibt einen ähnlichen Raum wie das Klavierstück. Es entsteht eine Musik von großer Helligkeit und Leichtigkeit, von Perspektive und Hoffnung getragen. Wie in dem Traum, ein Vogel oder schwerelos zu sein, geht es um die Sehnsucht nach Leichtigkeit, um Visionen von Licht, Inspiration und klaren Formen.“

In einer sehr feinen, durchsichtigen Farbigkeit wird den Orchesterstimmen Raum gegeben, Fäden zu spinnen. Immer wieder durchziehen Soli den Satz, die von sorgsam abgemischten Klangfeldern schattiert werden, in einer Entwicklung, die schreitend auf den „Coup“ des solistisch auftretenden Klaviers zuführt. Wie in einem Bild, das aus der Entfernung betrachtet wird, beschreibt Idyll ein Wandern auf einen hellen imaginären Ort zu, „als ob wir durch den Garten der Erinnerung schreiten, wo man scheinbar an eine Lichtung kommt, von dieser aber wieder austritt und einen anderen Pfad einschlägt. Das Orchester beschreibt einen großen Klanghorizont mit inneren emotionalen Landschaften, die ihn konturieren.“ Doch für die Vision des Hellen braucht es die Erfahrung der Dunkelheit. Unter dem großen, lichten Gebäude aus durchsichtig schönem und transparentem Klang liegt ein Raum der Dunkelheit, der Traurigkeit, des Schattens.

Marie Luise Maintz
(aus t]akte 2/2014]

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