Logo: takte
Das Bärenreiter Magazin
  • Portrait
  • Musiktheater
  • Orchester
  • Zeitg. Musik
  • Gesamtausgaben
  • Publikationen
  • Termine
  • Kontakt

English switch to english

Dieter Ammanns „glut for orchestra" in Zürich und Wien

Dieter Ammann
glut for orchestra (Uraufführung)
Uraufführung: 11./12./13.5.2016 Zürich (Tonhalle, Œuvre Suisses)
Tonhalle Orchester, Leitung: Markus Stenz

Weitere Informationen zu Dieter Ammann

Größtmögliche Vielfalt des musikalischen Materials verspricht Dieter Ammann für glut, das Markus Stenz am 11., 12. und 13. Mai in Zürich mit dem Tonhalle-Orchester uraufführen wird.

„Eine Welt, deren innere Glut, zu Klang geformt, nach außen drängt“: So umschreibt Dieter Ammann sein neues Orchesterwerk, das im Rahmen der „Œuvres Suisses“ für das Tonhalle-Orchester und dem Berner Symphonieorchester entstanden ist. glut ist als Titel sowohl auf Deutsch wie im Englischen Programm. Übersetzt bedeutet es Überfluss, aber auch Leidenschaft. Dieter Ammanns Musik ist generell durch ihre offene, energetische, überraschende und kommunikative Qualität gekennzeichnet und immer wieder durch eine hohe Dichte, eine raffiniert ausgeklügelte Textur. glut nun setzt diesen Gestus fort: „Selbst für meine Verhältnisse“, sagt Ammann, ist das neue Werk „von einer außerordentlich hohen Dichte der Ereignisse geprägt. Diese Dichte bezieht sich nicht nur auf das gleichzeitig Erklingende, also die Vertikale, sondern auch auf die Vielzahl und Komplexität der verarbeiteten Klangvorstellungen und somit auf die Mannigfaltigkeit der Texturen, welche sich im Verlauf des Stücks sukzessive entfalten.“

Größtmögliche Vielfalt des musikalischen Materials wird eingesetzt, um den „Klangkörper Orchester“ von verschiedenen Seiten her auszuleuchten und die akustische Vision zu realisieren. Es entsteht eine sich permanent ändernde Topographie der klanglichen Erscheinungen, die dramaturgisch einerseits durch Vor- und Rückbezüge von Ereignissen zusammengehalten wird, andererseits durch „stehende“ harmonische Felder, von denen einige aufgrund ihrer zeitlichen Ausdehnung die Funktion von Zäsuren übernehmen und dadurch den formalen Verlauf fassbarer machen, ähnlich wie dies in der dur-moll-tonalen Musik die Kadenzen übernehmen.

glut, diesmal im Sinne von Leidenschaft, wird auch zu einer Metapher für den Vorgang des Komponierens: Der Titel steht, so Ammann „auch für die Passion, monatelang an einem Ort zu forschen, sich einzugraben in die unendliche Masse der möglichen Klänge und so in Bereiche vorzustoßen, die einem zuvor unbekannt waren. Dort ist nur mehr langsames, intuitives Vortasten möglich, um dem Imaginierten Kontur zu verleihen. Gleichzeitig muss aber eine derart sich entwickelnde Musik in jeder Dimension, also vom einzelnen Ton über ganze Passagen bis hin zur Großform, auf ihre Substanz befragt und geprüft werden, was wiederum ein rationales Vorgehen erfordert. Die Arbeit an diesem Stück hieß daher auch, den Widerspruch auszuhalten, als Suchender in einer Welt unterwegs zu sein, deren eigener Schöpfer man gleichzeitig ist.

Marie Luise Maintz
(aus [t]akte 1/2016)


zurück

English switch to english

Orchester

Individuum und Kollektiv. Miroslav Srnkas Orchesterstück „Superorganisms“ für Berlin
Alkor liefert Leihmaterial von Ut Orpheus aus
Ein neuer Versuch. Michael Ostrzygas Vervollständigung von Mozarts Requiem
Ein Cembalokonzert! Miroslav Srnkas neues Werk für Mahan Esfahani
Ein neues Ohr für die Stimme des Anderen – Beat Furrers „Sechs Gesänge für Vokalensemble und Orchester“
Mit den Gänsen über Schweden. „Nils Holgersson“ als Orchestermärchen für Kinder
Komponistenporträt Matthias Pintscher in Tokio
Le retour à la vie – Sommerfestspiele 2021
Trost in der Natur. Leo Blechs glanzvolle Barcarole
Mit Abstand gut. Katalog mit kleinbesetzten Orchesterwerken
„Super flumina Babylonis“. Ein wiederaufgefundenes Chorwerk von Camille Saint-Saëns
Andrea Lorenzo Scartazzinis Orchesterstück zu Mahlers 4. Symphonie
Ohne Beethoven mit Beethoven - „red china green house für orchester“
„Gebet für die Heimat“ - Bohuslav Martinůs „Feldmesse“ im Urtext
Klein, aber wirkungsvoll - Das „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns
ImpressumDatenschutz