Neben einer neuen Kinderoper für die Wuppertaler Bühnen (Alice im Wunderland) komponierte Andreas N. Tarkmann in der letzten Zeit im Auftrag der Jungen Philharmonie Oberschwaben ein sinfonisches Orchesterstück über das romantische Märchen Das kalte Herz. Von Tarkmann wünschten sich die jungen Musiker ein orchestral wirkungsvolles Werk, das sie zwar klanglich und instrumental fordert, technisch aber auch für geübte Laien leistbar ist. Bei der Suche nach einem Stoff, der sich für junge Musiker und ein ebensolches Publikum eignen würde, fiel Tarkmanns Wahl auf Wilhelm Hauffs berühmtes Schwarzwaldmärchen: Der junge Köhler Peter Munk ist mit seinem Leben unzufrieden und lässt sich mit den Waldgeistern auf folgenschwere Händel ein. Nachdem Peter die Gaben des Glasmännleins aus Dummheit und Eitelkeit bei Tanz und Spiel verprasst hat, schließt er einen Pakt mit dem teuflischen Holländermichel. Für viel Gold überlässt Peter Munk sein Herz dem bösen Geist und muss fortan als gewissenloser Geschäftsmann mit einem kalten Herz aus Stein leben.
Tarkmann, seit seiner Kindheit von dieser Geschichte fasziniert, fand in Hauffs Kunstmärchen die geeigneten Vorlagen für ein brillantes und wirkungsvoll instrumentiertes Orchesterstück, das in Form einer Konzertouvertüre die verschiedenen Landschaften, Figuren, Situationen und Stimmungen symphonisch reflektiert und sie ohne Sprecher nur mit rein musikalischen Mitteln erzählt. Tarkmanns neue Orchesterkomposition vom „Kalten Herzen“ eignet sich besonders als Konzertbeitrag für ältere Jugendliche. Lorna Bowden hat zu Tarkmanns Komposition einen Text geschrieben, der dem Verlauf der Musik entspricht und für Konzert- aufführungen verwendet werden kann. Er liegt der Partitur bei.
FGS
(aus [t]akte 1/2015)