Johann Sebastian Bach: Weihnachts-Oratorium BWV 248. Autograph. Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Hrsg. von Christoph Wolff und Martina Rebmann.Bärenreiter-Verlag 2018. BVK 2448. 148 Seiten Faksimile und 33 Seiten Kommentar inkl. Reprint Libretto (eng./ dt.). € 348,–.
Was für den Hörer heute so klingt, als könnte es nie anders gewesen sein, geht in Wirklichkeit teilweise auf frühere eigene Werke Bachs zurück, die er für die neue Bestimmung umtextete und musikalisch anpasste. Gleich beim ersten Choreinsatz „verrät“ sich Bach, wie im Autograph zu sehen ist: Als Text unterlegte er zunächst die ursprüngliche, aus einer Glückwunschkantate stammende Fassung „Tönet ihr Pauken“, die er dann durchstrich und durch das berühmte „Jauchzet, frohlocket“ ersetzte. Andere Korrekturen lassen den Leser quasi dem Komponisten über die Schulter schauen, wie er eine Arie schrittweise in die heutige Form brachte und auch bei kleinen Rezitativen um ihre endgültige Fassung rang. Daneben finden sich Seiten in ebenmäßiger Reinschrift. Das Faksimile gibt das Autograph des „WO“ erstmals im hochwertigen Vierfarbdruck wieder.
Friedhelm Krummacher: Johann Sebastian Bach. Die Kantaten und Passionen. 2 Bände. Bärenreiter-Verlag. Verlag / J.B. Metzler 2018. BVK 2409. Bd. 1: 367 Seiten; Bd. 2: 591 Seiten. € 198,–.
In seinen ersten Leipziger Amtsjahren komponierte Johann Sebastian Bach fast wöchentlich eine neue Kantate: Damit bildete er einen Werkfundus, auf den er später zurückgreifen konnte. Denn allsonntäglich musste der Komponist im Gottesdienst eine Kantate aufführen – eine Anforderung, die Bach nur hat erfüllen können, indem er den einmal entstandenen Werkfundus nutzte, um aus Bewährtem und Vorhandenem stets etwas Neues zu erschaffen. Friedhelm Krummacher geht nicht chronologisch vor, sondern beleuchtet die Querverbindungen zwischen Bachs Werken. Eine konkurrenzlose Zusammenfassung von Krummachers lebenslangen Studien- und Forschungsergebnissen zu Bachs Kirchenmusik.
MUSIK. Ein Streifzug durch 12 Jahrhunderte. Hrsg. von Tobias Bleek und Ulrich Mosch. Bärenreiter-Verlag. BVK 2233. 410 Seiten. € 34,95.
Diese ungewöhnliche Musikgeschichte in Schlaglichtern bietet eine Antwort auf viele Fragen. In rund zweihundert erzählenden Kurzkapiteln auf jeweils einer Doppelseite werden zentrale Entwicklungen, Ereignisse, Werke und Personen vorgestellt: anschaulich, verständlich und auf neuestem wissenschaftlichen Stand. Der Streifzug reicht von der frühen Mehrstimmigkeit bis zur elektronischen Musik, von Bach bis zu John Cage und Miles Davis, vom Minnesang bis zu Techno und House.
Sündenfall der Künste? Richard Wagner, der Nationalsozialismus und die Folgen. Hrsg. von Katharina Wagner, Holger von Berg und Marie Luise Maintz. Diskurs Bayreuth 1. ISBN 978-3-7618-2465-8. Bärenreiter-Verlag 2018. BVK 2465. 221 Seiten. € 38,95.
Wurde Richard Wagners Werk für die Zwecke des Nationalsozialismus „nur“ benutzt, oder waren seine Kompositionen und Schriften mitverantwortlich für die Entwicklung dieser rassistisch-nationalistischen Ideologie? Ist der „Sündenfall“ Wagners Kunst eingeschrieben? Wem „gehört“ Wagner? Der erste Band der neuen Reihe „Diskurs Bayreuth“, der die Beiträge des Rahmenprogramms der Bayreuther Festspiele von 2017 wiedergibt, widmet sich diesen immer wieder gestellten Fragen.
Gerard Mortier: Das Theater, das uns verändert. Essays über Oper, Kunst und Politik. Hrsg. von Reinhart Meyer-Kalkus. Mit einem Vorwort von Sylvain Cambreling. Bärenreiter-Verlag / J.B. Metzler 2018. BVK 2088. 192 Seiten. € 29,99.
Gerard Mortier (1943–2014) war einer der einflussreichsten Opernintendanten der letzten Jahrzehnte. Seine Erfahrungen und Überlegungen hat der begeisterte Kunstvermittler in einer Reihe von pointierten Essays festgehalten: etwa zur kulturellen Identität Europas, zur Geschichte der Bühnenarchitektur seit der Antike, zu einzelnen Opern von Monteverdi über Mozart bis zu Messiaen und Rihm.
Andreas N. Tarkmann / Johannes Kohlmann: Praktische Instrumentenkunde. Bärenreiter-Verlag 2018. BVK 1950. 240 Seiten. € 14,95.
In ihrem handlichen Taschenbuch präsentieren Andreas N. Tarkmann und Johannes Kohlmann 120 Instrumente auf übersichtlichen Doppelseiten mit den grundlegenden Informationen zu Instrumentenfamilie, Bauart, Stimmung, Notation, Tonumfang, Registern, Klangcharakteristik und möglichen Spieltechniken, verdeutlicht durch ein Notenbeispiel aus der Literatur. Zudem werden zentrale Orchesterstellen und Solowerke genannt.
Christian Dierstein / Michel Roth / Jens Ruland: Die Spieltechnik des Schlagzeugs. Schlägel, Anreger und Anwendungen. Bärenreiter-Verlag 2018. BVK 2406. 337 Seiten. Deutsch/Englisch. € 58,–.
Schlagzeug aus neuartiger Perspektive. Im Zentrum stehen Schlägel, Hämmer, Bögen, spezifische Handtechniken bis hin zu elektronischen Impulsgebern. Sie alle werden im Buch detailliert beschrieben und ihr Anwendungsspektrum anhand von Literaturbeispielen dargestellt. Ein umfassendes Nachschlagewerk für Interpreten und Komponisten.
Neue Bücher Herbst 2018
Johann Sebastian Bach: Weihnachts-Oratorium BWV 248. Faksimile +++ Friedhelm Krummacher: Johann Sebastian Bach. Die Kantaten und Passionen +++ MUSIK. Ein Streifzug durch 12 Jahrhunderte +++ Sündenfall der Künste? Richard Wagner, der Nationalsozialismus und die Folgen +++ Gerard Mortier: Das Theater, das uns verändert. Essays über Oper, Kunst und Politik +++ Andreas N. Tarkmann / Johannes Kohlmann: Praktische Instrumentenkunde. Bärenreiter-Verlag 2018 +++ Christian Dierstein / Michel Roth / Jens Ruland: Die Spieltechnik des Schlagzeugs. Schlägel, Anreger und Anwendungen