Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125. Faksimile der autographen Partitur in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, dem Beethoven-Haus Bonn und der Bibliothèque nationale de France. Bärenreiter-Verlag 2019. BVK 2471. € 798,–. Limitierte Auflage.
„Die Neunte“: Kein anderes Werk des klassisch-romantischen Repertoires wird von einem solchen Mythos umwoben wie Beethovens Sinfonie mit der Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“ im letzten Satz. Mit seiner neunten Sinfonie stieß Beethoven in neue Dimensionen vor. In einem überaus aufwendig ausgestatteten Faksimile aller 433 Seiten hat der Bärenreiter-Verlag die Reproduktion der Handschrift, die aus mehreren Lagen unterschiedlichen Formats besteht, herausgebracht. Detailgenauigkeit und Farbechtheit sind verblüffend und gewähren tiefe Einblicke in den Kompositionsprozess. Der wertvolle Band im großen Format wird durch eine historische Einordnung des Werks (Lewis Lockwood), durch Hinweise zur Handschrift (Jonathan Del Mar) und zu seiner Geschichte (Martina Rebmann) ergänzt.
Uwe Schweikert: Erfahrungsraum Oper. Porträts und Perspektiven. Bärenreiter-Verlag / J.B. Metzler 2018. 364 Seiten. € 28,99.
Uwe Schweikerts Essays zur Oper spannen einen weiten Bogen: Sie reichen vom Barock bis in die Moderne, sie richten ihren Blick auf bekannte wie weniger bekannte Komponisten und sie fragen nach ihrem Kunstkonzept, ihrer geschichtlichen Stellung und Wirkung. Neben breiter angelegten Porträts u. a. zu Rameau, Donizetti, Chabrier, Rimski-Korsakow, Puccini, Janáček, Berg und Poulenc stehen Werkbetrachtungen, die die Stücke vor allem unter musikalisch-dramaturgischen Aspekten erschließen. Zentrale Werke der Operngeschichte von Gluck, Mozart, Donizetti, Wagner, Strauss und Berg sind hier ebenso vertreten wie Wiederentdeckungen von Haydn oder Auber.
Alexander Mayr: Voce faringea. Eine Kunst der Belcanto-Tenöre. Geschichte – Physiologie und Akustik – Übungen. Bärenreiter-Verlag 2018. BVK 2468. 195 Seiten. € 29,95.
Eine spezielle, auf dem Falsettregister aufbauende Gesangstechnik, die „Voce faringea“, ermöglichte es den Belcanto-Tenören, ihren Stimmumfang in den hohen Lagen beträchtlich zu erweitern und äußerst kunstfertig Spitzentöne mit einem tenoralen, virilen Timbre hervorzubringen. Alexander Mayr erläutert historische Stimmregistertheorien und Ausbildungsstrategien für die „Voce faringea“ sowie ihre physiologisch-akustischen Charakteristika. Außerdem bietet der Band praktische Übungen, um diese Gesangstechnik Schritt für Schritt zu erlernen.